Die Herbstgrasmilbe

Klein und gemein

Sie ist nur etwa 0,3 mm groß – und doch ist die Larve der Herbstgrasmilbe ein lästiger Störenfried!
Bei den orange-roten Larven handelt es sich um ein Entwicklungsstadium der Herbstgrasmilbe, die zu den Spinnentieren zählt: Erwachsene Herbstgrasmilben legen ihre Eier in feuchter Erde ab, aus denen dann die Larven schlüpfen. Diese entwickeln sich über mehrere Nymphenstadien zu erwachsenen Milben, die wiederum mit der Eiablage für die nächste Generation der Parasiten sorgen.

Wovon ernährt sich eine Herbstgrasmilbe?

Im Gegensatz zu den erwachsenen Milben, die sich ausschließlich von Pflanzenteilen ernähren, haben es die Larven auf tierische Mahlzeiten abgesehen. An Grashalmen, Zweigen und Blättern lauern sie auf Wirtstiere, zu denen beispielsweise Kaninchen, Hunde und Katzen, aber auch der Mensch zählen. Haben sie einen Wirt gefunden, so ernähren sie sich dort vom Gewebe der oberen Hautschichten. Dabei fühlen sie sich besonders in warmen, geschützten Körperregionen mit dünner Haut wohl. Beim Haustier sind sie deshalb oftmals in Hautfalten, Achseln oder Leisten, im Zwischenzehenbereich sowie an Kinn, Augen und Ohren zu finden.

Symptome der gefräßigen Larven

Die Larve der Herbstgrasmilbe richtet durch ihren Hunger auf Zellen der oberen Hautschichten erst einmal keinen nennenswerten Schaden an. Problematisch ist jedoch der starke Juckreiz, den ein Befall bei dem Wirtstier auslösen kann. Dieser ist nicht nur äußerst quälend, sondern häufig auch die Ursache für sekundäre Probleme wie aufgekratzte Hautstellen, stark gerötete Pusteln und bakterielle Infektionen der verletzten Haut. Die Larve selbst verlässt ihren Wirt nach wenigen Tagen von allein wieder. Der Juckreiz jedoch hält oft noch lange an. Die gute Nachricht: Die Larven wandern nicht von Tier zu Tier beziehungsweise zwischen Mensch und Tier und übertragen im Gegensatz zu Zecken keine Infektionserreger.

Wie können Sie sich und Ihre Haustiere schützen?

Den besten Schutz vor einem Befall mit den Larven der Herbstgrasmilbe bieten einige einfache Verhaltenstipps. Da die Parasiten den ganzen Sommer über aktiv sind und bei den aktuellen warmen Temperaturen selbst den Herbst noch mögen, lassen sich ihre „Jagdgebiete“, üppig grüne Wiesen, kaum wirklich meiden. Bei nassem Wetter sowie am frühen Morgen oder späteren Abend sind die Larven jedoch weniger präsent. Nach dem Spaziergang beziehungsweise „Freigang“ empfiehlt es sich außerdem, die Pfoten Ihrer Haustiere abzuduschen und Achseln, Leisten und Kopfbereich abzuwischen. Auch Sie selbst können mit einer anschließenden Dusche eventuell „eingesammelte“ Larven gut wieder loswerden.

Was tun, wenn es Ihr Tier erwischt hat?

Da die winzigen Milbenlarven mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind, ist eine Diagnose häufig nur mithilfe des Mikroskops möglich. Behandelt werden sollte in erster Linie der von den Parasiten verursachte Juckreiz – bevor Ihr Tier durch starkes Kratzen und Belecken die betroffene Haut verletzt. Neben einem Leck- und Kratzschutz stehen dafür verschiedene juckreizhemmende Mittel zur Verfügung.

Wir beraten Sie gern und stehen für alle Fragen und Wünsche zur Verfügung.

Herzliche Grüße und alles Gute von

Ihrem Team der Tierarztpraxis Dr. Nieder in Schloß Holte