Kreuzbandriss

Der Kreuzbandriss beim Hund:

Entstehung, Diagnose und Behandlung

Der Kreuzbandriss ist in der Tierarztpraxis eine häufige Diagnose. Betroffen sind insbesondere große Hunderassen sowie Hunde über 4 Jahre. Darüber hinaus weisen bestimmte Rassen ein vermehrtes Risiko für einen Kreuzbandriss auf: darunter beispielsweise Neufundländer, Rottweiler, Labrador Retriever, Boxer, Staffordshire Bullterrier, Bulldoggen oder auch Westhighland Terrier.

Die Ursachen für einen Kreuzbandriss sind ebenso vielfältig wie die Behandlungs- und Operationsmethoden. In der Tierarztpraxis Dr. Nieder in Schloß Holte sind Sie und Ihr Hund von der Diagnose bis zur Behandlung in erfahrenen Händen. Die wichtigsten Informationen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Was ist eigentlich ein Kreuzband …

Die Kreuzbänder – zwei pro Knie – stabilisieren gemeinsam mit den beiden äußeren Seitenbändern das sehr komplexe Kniegelenk. Dieses besteht im Wesentlichen aus dem Oberschenkel, der Kniescheibe und dem Unterschenkel, der sich wiederum aus dem Schienbein und dem Wadenbein zusammensetzt. Die Kreuzbänder verbinden Oberschenkel und Unterschenkel und verlaufen dabei über Kreuz – daher der Name. Unterschieden werden entsprechend der Lage im Kniegelenk ein vorderes sowie ein hinteres Kreuzband. Beide halten die Bestandteile des Kniegelenks in der richtigen Position zueinander und sorgen dafür, dass Ober- und Unterschenkel nicht gegeneinander nach vorn und hinten verschoben werden können.

… und warum reißt es?

Anders als beim Menschen, bei dem ein Kreuzbandriss eine typische Sport- oder Unfallverletzung darstellt, ist ein solches Trauma als (alleinige) Ursache beim Hund eher selten.
Hier handelt es sich in der Regel vielmehr um einen sogenannten „degenerativen Prozess“, der auch durch die besondere Anatomie des Hundes bedingt ist. Zusammengefasst: Durch den Winkel der Gelenkflächen zueinander sowie durch die daraus resultierende Einwirkung von Gewicht und Belastungen auf das Hunde-Knie ist besonders das vordere Kreuzband permanent stark beansprucht. Nach und nach wird es dadurch zunehmend geschädigt, bis es schließlich reißen kann.
Neben der genetischen Disposition einiger Hunderassen gelten besondere Belastungen, zum Beispiel das Springen aus großer Höhe oder das abrupte Bremsen beim Spielen, ebenso zu den Risikofaktoren wie Übergewicht oder die individuelle Stellung des Kniegelenks.

Was sind mögliche Symptome eines Kreuzbandrisses beim Hund?

Typisch für einen – oftmals zunächst noch „partiellen“, also teilweisen – Riss eines Kreuzbandes ist eine sogenannte „intermittierende“ Lahmheit. Das bedeutet, dass die Lahmheit nicht immer beziehungsweise nicht immer gleich stark vorhanden ist. Zusätzlich verbessert sich das Gangbild oft nach einer kurzen Einlaufphase. Darüber hinaus setzen betroffene Hunde häufig nur die Zehenspitze auf. Wird der Boden gar nicht mehr berührt, handelt es sich meist um eine sehr akute Erkrankung der Kreuzbänder und/oder liefert einen Hinweis auf weitere Verletzungen des Kniegelenks.
Das Strecken des Knies ist dem Hund ebenso unangenehm wie das Beugen und mit unterschiedlich starken Schmerzen verbunden. Im Sitzen streckt der Hund oftmals das betroffene Hinterbein aus, um es zu entlasten.

Wie können wir einen Kreuzbandriss sicher diagnostizieren?

Die oben genannten Symptome liefern einen ersten Verdacht auf die Diagnose Kreuzbandriss. In der tierärztlichen Untersuchung können wir darüber hinaus in der Regel eine derbe Schwellung des Kniegelenks ertasten.
Die sichere Diagnose gelingt schließlich mit dem sogenannten „Schubladentest“. Hierbei liegt der Hund in Seitenlage. Lassen sich Ober- und Unterschenkel durch den untersuchenden Tierarzt wie bei einer sich öffnenden Schublade gegeneinander verschieben, so ist das ein zuverlässiger Hinweis auf einen Kreuzbandriss. Eine zusätzliche Röntgenuntersuchung ermöglicht darüber hinaus die Abklärung weiterer Verletzungen oder Erkrankungen der Knieregion.

Wie wird ein Kreuzbandriss behandelt?

Die einzig sinnvolle Therapie beim Kreuzbandriss des Hundes ist bis auf wenige Ausnahmen eine Operation: Ein gerissenes Kreuzband kann unter keinen Umständen wieder zusammenwachsen! Deshalb ist eine Behandlung mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten immer nur zur Überbrückung geeignet, bis der Hund schließlich operiert werden kann. Ein unbehandelter Kreuzbandriss und die daraus resultierende Instabilität des Kniegelenks führen nach und nach zwangsläufig zu weiteren Erkrankungen und Verletzungen: von Meniskusschäden bis hin zu Arthrosen.
Die Operation eines Kreuzbandrisses beim Hund kann direkt in der Kleintierpraxis Dr. Nieder in Schloß Holte durch ein erfahrenes Tierärzte-Team erfolgen.

Welche Operationsmöglichkeiten gibt es?

Für die chirurgische Versorgung eines Kreuzbandrisses beim Hund stehen unterschiedlichste Operationsmethoden zur Verfügung. Welche davon für Ihren Hund und die Art und Ausprägung seiner Erkrankung am besten geeignet ist, erklären wir Ihnen gern in einer individuellen Beratung. Neben einem künstlichen Bandersatz haben wir in unserer Tierarztpraxis sehr gute Erfahrungen mit der sogenannten TTA-Methode (kurz für Tibial Tuberosity Advancement) gemacht.
Der Erfolg dieser Operationsmethode beruht im Wesentlichen auf einer „Neutralisierung“ der Scherkräfte auf das Schienbein und einer Wiederherstellung eines stabilen, optimal positionierten und funktionierenden Kniegelenks. Dazu wird das Gelenk durch spezielle Implantate (Abstandhalter und Platte) in der gewünschten Position gehalten.

Die Nachbehandlung: Physiotherapie beim Kreuzbandriss des Hundes

Nach der Operation gilt für Ihren Hund für mindestens vier bis sechs Wochen eine strenge Leinenpflicht. Wann, wie und wie lange Ihr Vierbeiner im Anschluss an die chirurgische Versorgung eines Kreuzbandrisses durch weitere Behandlungen unterstützt werden sollte, hängt von der individuellen Diagnose und Verfassung des Hundes ab.
Die Physiotherapie ist in jedem Fall eine wirksame, empfehlenswerte Methode, um Ihrem Hund schnell wieder auf die Pfoten zu helfen. Die unterschiedlichsten Ansätze von der Bewegungstherapie, auch mithilfe des Unterwasserlaufbandes, über Massagen bis hin zur Magnetfeld-, Laser- oder Elektrotherapie stellen die passende Option für jeden Bedarf zur Verfügung. Im Vordergrund stehen jeweils der gezielte Muskelaufbau, die Wiedererlangung eines „normalen“, physiologischen Gangbildes sowie die Schmerzlinderung. Die Hundephysiotherapie kann die Heilungszeit effektiv verkürzen und eventuellen Folgeschäden vorbeugen.

In der Tierarztpraxis Dr. Nieder in Schloß Holte stehen Ihnen engagierte Tierphysiotherapeut*innen zur Seite, die in Abstimmung mit den behandelnden Tierärzt*innen einen individuellen Therapieplan für Ihren Hund erstellen.

Sie haben Fragen zum Kreuzbandriss, zur Kreuzband-OP beim Hund oder zu den Kosten der Behandlung?

Vereinbaren Sie gern einen Beratungstermin in Ihrer Kleintierpraxis Dr. Nieder. Wir informieren Sie verständlich und transparent und nehmen uns Zeit für Ihre Anliegen!