Wann der Weg zum Tierarzt ratsam ist
Wenn Hunde oder Katzen unangenehm aus dem Maul riechen, stellt sich für Besitzerinnen und Besitzer oft die Frage, ob und was sie unternehmen sollten. Wann ist Mundgeruch also einfach nur unangenehm – und wann sollte das Vorliegen einer Erkrankung abgeklärt werden?
Pansen duftet nicht nach Rosen
Wenn Ihr Vierbeiner gelegentlich und kurzfristig unangenehm aus dem Maul riecht, dann ist das nicht unbedingt besorgniserregend. Insbesondere nach dem Verzehr von Pansen, Fisch oder diversen Kauartikeln wie getrockneten Rinderohren lässt sich das wohl kaum vermeiden. Chronischer Mundgeruch ist dagegen nicht normal und sollte deshalb sicherheitshalber tierärztlich untersucht werden.
Welche Ursachen kommen bei Mundgeruch infrage?
Die Ursachen von chronischem Mundgeruch bei Hunden und Katzen sind vielfältig. Zu den häufigsten Diagnosen zählen Zahnbelag und Zahnstein, Zahnfleischerkrankungen oder faule Zähne. Unangenehme Gerüche entstehen jedoch auch bei Lefzenekzemen sowie Entzündungen oder Tumoren in Maul oder Rachen. Unter Umständen liegt die Ursache sogar buchstäblich tiefer: Magenschleimhautentzündungen, Diabetes sowie Leber- und Nierenerkrankungen können sich ebenfalls durch chronischen Mundgeruch bemerkbar machen. Umso wichtiger ist die frühzeitige Vorstellung Ihres Hundes oder Ihrer Katze bei einem Tierarzt! Unterschiedliche Gründe für Mundgeruch äußern sich übrigens oftmals auch durch sehr unterschiedliche Gerüche von faulig über metallisch bis hin zu süßlich oder säuerlich. Eine zuverlässige Diagnose der tatsächlichen Ursache ist jedoch nur über eine ausführliche tierärztliche Untersuchung möglich!
Was können Sie tun?
Je nach Ursache des Mundgeruchs sind verschiedenste Behandlungsansätze möglich. Zur Verbesserung der Zahnhygiene und zur Prophylaxe von Zahn- und Zahnfleischproblemen kommen zum Beispiel spezielle Spielzeuge, Snacks oder Futterzusätze bzw. Futtermittel zum Einsatz. Auch das regelmäßige Zähneputzen mit spezieller Zahnpasta kann Abhilfe schaffen – ist jedoch in der Realität insbesondere bei Katzen oftmals nicht durchführbar.
Wenn hartnäckige Zahnbeläge und Zahnstein erst einmal entstanden sind oder faule Zähne und Entzündungen vorliegen, führt meist kein Weg an einer professionellen Zahnsanierung und/oder einer medikamentösen Behandlung vorbei. Auch eine Futterumstellung kann bei chronischem Mundgeruch ratsam sein.
Vor allem bei organischen Ursachen ist die zeitnahe tierärztliche Behandlung der Grunderkrankung entscheidend! Hier ist der Mundgeruch nur ein Symptom eines grundlegenderen Problems.
Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze dauerhaft oder sehr regelmäßig unangenehm aus dem Maul riecht, sollten Sie die Ursache dafür unbedingt tierärztlich abklären lassen. Wir stehen Ihnen gern für eine individuelle Untersuchung und Beratung zur Verfügung.
Herzliche Grüße und alles Gute von
Ihrem Team der Tierarztpraxis Dr. Nieder in Schloß Holte