Pilzvergiftungen beim Haustier
Dass der Fliegenpilz zwar besonders schön aussieht, aber auf keinen Fall für den Verzehr geeignet ist, sollte allgemein bekannt sein.
Doch gerade jetzt wachsen in unseren Wäldern zahlreiche weitere Pilzarten, deren Bestimmung nicht immer ganz einfach ist. Auch viele Hunde (und einige Katzen) interessieren sich für den würzig-erdigen Geruch der Pilze. Während Pilzarten wie Champignons, Steinpilze oder Pfifferlinge für Hunde in Maßen essbar und teils sogar gesund sind, sind andere Pilze auch für unsere Haustiere ungenießbar oder giftig.
Sicherheit geht vor
Ob Tierbesitzer oder nicht: Der richtige Umgang mit selbst gefundenen Pilzen ist grundsätzlich derselbe. Bei der kleinsten Unsicherheit sollte der Pilz nicht verzehrt werden! Neben dem charakteristischen Fliegenpilz wachsen in unseren Wäldern weitere giftige Pilzarten wie der Knollenblätterpilz, der Nadelholz-Häubling und der orangefuchsige Hautkopf. Besonders gefährlich: Einige von ihnen sind leicht mit ihren ungiftigen „Doppelgängern“ zu verwechseln.
Um zu vermeiden, dass Ihr Hund beim Spaziergang unbemerkt einen Pilz frisst, sollten Sie ihn an der Leine und unter Ihrer Kontrolle ausführen.
Hilfe im Ernstfall
Die möglichen Symptome beim Verzehr eines giftigen Pilzes reichen von Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen bis hin zu Fieber, einer Gelbfärbung der Haut oder sogar Krampfanfällen. Im schlimmsten Fall kann es zum Organ- und/oder Kreislaufversagen bis hin zum Tod kommen! Besonders bei kleinen Hunden können geringe Mengen eines giftigen Pilzes bereits großen Schaden anrichten.
Suchen Sie im Zweifelsfall deshalb sofort einen Tierarzt auf und nehmen Sie den Pilz nach Möglichkeit zur Bestimmung mit. In der Praxis können neben der Verabreichung eines Brechmittels etwa lebensrettende Infusionen und weitere medizinische Maßnahmen eingeleitet werden.
Im Zweifel gilt also: ansehen, freuen und stehenlassen! 😉 In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Vierbeinern einen sonnigen, gesunden Herbst.
Ihr Team der Tierarztpraxis Dr. Marianne Nieder