Therapie- und Assistenzhunde im Einsatz
Haben Sie ihn gesehen? Bei den diesjährigen olympischen Spielen in Paris wurden die US-amerikanischen Turnerinnen von einem vierbeinigen Teammitglied namens Beacon unterstützt. Der Golden Retriever ist ausgebildeter Therapiehund und hatte sogar seine eigene Zugangskarte. Dass er seinen Job, beispielsweise Stressabbau und Beruhigung der Turnerinnen und mehr emotionales Gleichgewicht, gut beherrscht, daran haben wir gar keinen Zweifel. „Ein bisschen Therapiehund“ steckt schließlich in jedem unserer Vierbeiner, oder?
Aber welche Jobs übernehmen eigentlich ausgebildete Therapie- und Assistenzhunde?
Therapiehunde: Allrounder für viele Lebenslagen
Schon seit den 1960er-Jahren kommen Therapiehunde immer häufiger zum Einsatz – zum Beispiel in der Psycho- und Physiotherapie. Ihre Arbeitsbereiche sind vielfältig: So sind sie etwa zusammen mit menschlichen Therapeuten oder Psychologen Teil von Einzel- oder Gruppentherapiestunden, besuchen kranke Kinder oder Senioren oder unterstützen bei Sprach- und Sprechtherapien, Ergotherapie, Lerntherapie und vielem mehr.
Möglich wird das unter anderem durch Eigenschaften, die wir alle an unseren Hunden lieben: Sie sind empathisch und freundlich, spenden Trost und Wärme, bewerten und kritisieren nicht. Zahlreiche Untersuchungen bestätigen auch die körperlichen Auswirkungen dieser Eigenschaften auf uns Menschen. So können beispielsweise Blutdruck, Herzfrequenz, Muskelanspannung und das Schmerzempfinden sinken.
Zusammen mit einer professionellen Ausbildung macht all das den Therapiehund zu einer wertvollen Hilfe. Er sorgt nicht nur für Freude und mehr Ausgeglichenheit, sondern kann Menschen auch dabei unterstützen, sich sicherer zu fühlen, die eigenen Emotionen zu kontrollieren, Verantwortung zu übernehmen etc.
Assistenzhunde: Spezialisten für „ihre“ Menschen
Jeder Assistenzhund ist auch ein Therapiehund. Darüber hinaus übernimmt er aber für seinen Menschen ganz nach Bedarf spezielle Aufgaben, die nicht unterschiedlicher sein könnten. In einer etwa zweijährigen Ausbildung werden die Hunde auf die konkrete Lebenssituation ihres zukünftigen zweibeinigen Partners vorbereitet – und auch auf die Anforderungen, die sie in der Öffentlichkeit erfüllen müssen Um voll und ganz für ihren Menschen da zu sein, dürfen sie sich nicht ablenken lassen: Schnüffeln, spielen oder die Interaktion mit anderen Menschen und Tieren sind tabu.
Jeder Assistenzhund erlernt mindestens drei Aufgaben, die die Behinderung oder Beeinträchtigung ihres Partners direkt mindern. Vom Blindenführhund über den Diabetiker- oder Epilepsiewarnhund bis hin zum Assistenzhund für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, kann der Arbeitsalltag dieser Spezialisten je nach Ausbildung und Einsatzgebiet also vollkommen unterschiedlich aussehen. Ihre möglichen Leistungen sind so unverzichtbar wie beeindruckend: Sie führen sicher durch den Straßenverkehr, heben Gegenstände vom Boden auf, betätigen Lichtschalter, öffnen Türen und Schubladen, stützen ihren Menschen, wecken ihn bei Alpträumen, warnen vor Unterzuckerung, Anfällen oder Allergieauslösern und vieles mehr.
Ob Therapie- oder Assistenzhund oder einfach nur „Zivilist“: Was wären wir nur ohne unsere Hunde? In diesem Sinne: Liebe Grüße an alle Vierbeiner, natürlich auch an Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Pferde und Co. 😉
Eine gute Zeit wünscht
Ihr Team der Tierarztpraxis Dr. Marianne Nieder