Was Sie als Hundebesitzer und Spaziergänger wissen sollten
Seit einiger Zeit grassiert auch in NRW die sogenannte „Hasenpest“, die für Hasen, Kaninchen, Nager und viele weitere Tiere in einem großen Teil der Fälle tödlich endet. Durch ein Bakterium wird eine meldepflichtige Erkrankung namens „Tularämie“ ausgelöst. Infizierte Tiere magern ab, wirken struppig und apathisch und verlieren aufgrund ihrer Schwäche oftmals die natürliche Scheu vor Menschen. Zuletzt wurden erkrankte Hasen auch in unserem Nachbarkreis Paderborn nachgewiesen.
Besonders gefährlich: Bei der Tularämie handelt es sich um eine „Zoonose“, also eine Erkrankung, die vom Tier auf den Menschen übertragbar ist. Eine Infektion erfolgt in erster Linie durch den direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder ihren Ausscheidungen. Beim Menschen äußert sich die Erkrankung in der Regel unspezifisch: Zu den Symptomen zählen zum Beispiel Mattigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Fieber und geschwollene Lymphknoten. Auch innere Organe wie die Lunge können geschädigt werden. Die Tularämie ist bei rechtzeitiger Diagnose mit Antibiotika erfolgreich behandelbar.
Dennoch sollte der Kontakt zu Wildtieren beziehungsweise ihren Ausscheidungen und verstorbenen Tieren vermieden werden. Insbesondere geschwächte und krank wirkende Hasen und Co. sollten nicht ohne Handschuhe und Mundschutz berührt werden.
Eine besondere Rolle in der Übertragung des Erregers können auch Hunde spielen: Sie selbst sind zwar nach gegenwärtigen Erkenntnissen relativ resistent gegenüber dem auslösenden Bakterium, doch sie können den Erreger an den Menschen weitertragen. Um ihren direkten Kontakt zu Wildtieren sicher zu vermeiden, sollten Hunde deshalb unbedingt an der Leine oder „bei Fuß“ geführt werden.
Das danken Ihnen übrigens im Moment auch die vielen Wildtierkinder und ihre Eltern!
Das Wetter soll endlich besser werden: Wir wünschen Ihnen und Ihren Vierbeinern eine gute, gesunde Zeit!
Ihr Team der Tierarztpraxis Dr. Marianne Nieder